Von 2009
(Autorin bis 1989: Elfriede Kollmann)
1985
10.1.: 1. Probe (Stimmproben)
17.1.: Solistenprobe für das Konzert am 27.1. Pauluskirche
Henny Wuttke geb. Boysen gestorben.
Herr Helmar Wendt gestorben.
So wurde denn geprobt mit dem Ziel, am 27.6. in der Domschule einmal wieder öffentlich zu spielen. Dann wurde es aber doch verschoben auf den 3. Oktober.
Letzter „Spielprobentag“ ist der Donnerstag vor den Sommerferien, der 4.7.. Als Abschluß soll eine „Lagebesprechung“ im italienischen Lokal stattfinden, die aber nicht zustande kommt.
Am 22.8. begannen wieder die Proben. Geplant ist ein Konzert am 3. Oktober in der Aula der Domschule. Ein Streichquartett wird gewünscht von der „Schleswiger Stadtgeschichte“ im Plessenhof (Martens, Wrage, Kempf, Schlüter)
Am 3.10. fand dann um 20.00 Uhr das Konzert in der Aula der Domschule statt nach einer Generalprobe am Abend zuvor bei mindestens 25 Grad wegen erst kurz vorher abgestellter Heizung. Es war gut besucht mit 253,–DM Ergebnis. (Wir hatten schon bessere Einnahmen!) Programm: Telemann, Scarlatti, Janaczek.
Nächste Probe am folgenden Donnerstag 10.10. im Hinblick auf Ostenfeld am 28.11.
In Ostenfeld lief am 28.11. alles gut. Der Straßenzustand war auch noch einigermaßen vor dem großen Glatteis, wenige Tage später. Nun beginnt erneutes Üben für die Pauluskirche im Februar 1986, nur 4‑mal (sagt die „Chefin“). Am 19.12. ist letztes Treffen mit anschließender „Manöverkritik“. Wie wird sie ausfallen?
1986
Nach den Weihnachtsferien beginnen die Proben für ein Konzert in der Pauluskirche am 9.2.. Es wird das letzte dort sein, weil die Kirche in Zukunft 100,– DM Benutzungsgebühr fordert. Das überschreitet unser Zahlungsvermögen. Man möchte im Neubau des Kreishauses musizieren (wo sich ein neuer Flügel befindet) und weiter in der Domschule üben. Herr Schlüter wird Herrn Pastor Magaard erklären, dass wir nicht mehr kommen. Evtl. „Eintrittsgeld“ wird abgelehnt 1. der GEMA wegen und 2. kommen mehr Hörer, wenn es zunächst nichts kostet und sie unter dem Eindruck des Gehörten sich entschließen, meistens mehr zu geben als sonst verlangt.
9.2., 17.00 Uhr: Gut besuchtes „Winterkonzert“ in der Pauluskirche (Gluck- Haydn – Händel, Wolfgang Müller, Karsten Schiele, Helga Wrage, Detlef Schlüter als Solisten, Cembalo: Kollmann. Von der „alten Garde“ waren Obrecht, Dr. Lorenzen, Paysen-Petersen, Frau Schreiber und die Witwe Wendt unter den Zuhörern.
12.3.: Der Kammermusikkreis wird Jan Gerdes zu einem Mozart-Klavierkonzert begleiten und zwar im neuen Sitzungssaal der Kreisverwaltung in der Flensburger Straße, wo ein neuer Flügel steht.
10.4.: Wiederbeginn der Proben im alten Musiksaal der Domschule bei Minusgraden der Witterung. Voraussichtlich werden Albinoni u. Purcell den „Mozart“ umrahmen. Aus „Mozart“ wurde „Bach“.
12.6.: Konzert im neuen Kreishaussaal mit Jan Gerdes als Solist (Bach) und Albinoni u. Purcell vom Kammermusikkreis. Einnahmen 605,– DM, etwa 200 Besucher! Anschließend Balkanstuben.
19.6.: Letzter Probenabend vor den Sommerferien in der Domschule mit Versuchen für neue Programme: Britten? Ostenfeld wieder festgelegt auf Donnerstag vor dem 1. Advent.
7.8.: Nach den Sommerferien Wiederbeginn der Probenarbeit in der Domschule. Elisabeth Jürgensen scheidet auf eigenen Wunsch aus. Verschiedene Mitglieder sind noch im Urlaub. 2 junge „Neue“. 14 waren da. Geprobt: Haydn, Air v. Bach.
14. u. 21.8.: Proben: Haydn, Bach (Air), Britten, Geminiani, Viel Wechsel im Spielerkreis zu Gunsten von Jugendlichen
28.8.: Probe wie vorher. Alles für Ostenfeld.
27.11.: Konzert in Ostenfeld (zum 6. mal). Gut besucht. (Haydn, Telemann, J. Chr. Bach-Quintett, Geminiani, M. Reger: Lyrisches Andante.
Singkreis Ostenfeld, Winnert, Wittbek, Ltg. Ingrid Henschen (Choräle von J.H. Schein u. J. S. Bach).
18.12.: 1 Stunde letzte Probe im Jahr. h‑moll Suite von Bach für das Konzert am 25.1.1987 in der Domschule. Anschließend „Manöverkritik“ in der „Pizzeria“ im Lollfuß, weil der “Domkrug“ voll war. Überlegungen für die Zukunft. Viele hören auf. Wer spielt das Cembalo, wenn Kollmann eines Tages aufhört? Sie ist immerhin 77. Wo können wir proben, wenn Direktor Dr. Martens Anfang 87 in der Domschule aufhört? Viele offene Fragen .….……
1987
Erste Probe nach den Weihnachtsferien am 8.1.
Geplantes Konzert in der Domschule am 25.1. um 17.00 Uhr. Wird das Wetter mitmachen? Es machte mit! Gut besuchtes Konzert mit sehr gutem Ergebnis (glauben wir!) Mal sehen, was Reimer Pohl schreibt.
29.1.: Wir proben weiter in der Domschule.
Jeweils am Donnerstag Abend eilten zu Fuß, zu Rad oder per Auto mal mehr, mal weniger eifrige Spieler im Flutlicht des Domschul-Sportplatzes in den alten Musiksaal, um auf das Fernziel Ostenfeld-Schleswig zuzusteuern. Es lag eigentlich ja mal in weiter Ferne, aber vorausschauend fürsorglich wie immer hatte Frau Martens schnell ausgezählt, wie viel oder besser wie wenig Proben uns bis Oster‑, Sommer- und Herbstferien noch blieben.
Nun sind wir am Ende des Jahres. Wir waren wieder in Ostenfeld, diesmal sogar ohne Schnee u. Eis. Das Programm: Lully, Bach, Beethoven u. Britten ist so gut gelaufen, wie es in unseren Kräften stand und machbar war. Besonders am Britten ist mit Hingabe und eiserner Energie geübt worden.
Es ist im Niveau des Könnens eine große Diskrepanz in unserem Kreis. Eine kleine vorwärts – auch in den Tempi voranstrebende Gruppe ist ab u. an unzufrieden, möchte mehr herausholen u. anbieten aus der großen Mitte, die sich teilweise ernsthaft müht, übt und übt und neben Beruf und Leben einfach nicht die Zeit findet, persönliche Passiva aufzugeben. Und dann sind da die dankbar begrüßten Jugendlichen, die zum Teil hochbegabt sicher auch ab und an mal hier, mal da spielen möchten, sich nicht fest an einen im Durchschnitt sehr viel älteren Kreis binden möchten.
Das alles zusammen zu halten ist für Frau Martens eine ganz enorme, wohl die schwierigste Aufgabe neben dem musikalisch notwendigen „Gebimse“. Wird sie bleiben und es noch etwas weiter mit uns machen? Ich denke, jedenfalls die Älteren unter uns haben doch ein Interesse daran, diesen, nunmehr 30 Jahre bestehenden Kreis am Leben zu erhalten. Möchten doch alle Individualitäten mit der Lust zum gemeinsamen Musizieren sich bereit finden, nicht auseinander zu fallen, sondern es gemeinsam weiter zu versuchen! Wir Älteren wissen, wie unendlich schwer es war, jemanden zu finden, der die Leitung übernahm als ich aufhörte. Fragen wir doch Frau Martens jetzt klipp und klar: Machen Sie weiter?
1988
In dem unwahrscheinlich milden Winter war es für die vielen Auswärtigen kein Problem, ohne Schnee und Glatteis zu fahren. Trotzdem kamen im Januar nur wenige zu den Proben. Man plant wieder ein Sommerkonzert, und so fand sich am 4. Februar dann doch schon eine erfreuliche Spielerzahl zusammen, um mit den geplanten Stücken: Charles Avison Concerto VI (nach Scarlatti), Konzert e‑moll von Dittersdorf mit Annelen Weiß (Flötensolo) und Mendelssohn Sonate zu beginnen. Leider sagt Dr. Schiele in Zukunft ab. Er wird in Husum (?) spielen
Am Sonntag, d. 26. Juni 1988 war dann das nächste Konzert in der Pauluskirche. Charles Avison: Konzert VI nach Sonaten von Scarlatti, Dittersdorf: Konzert e‑moll f. Querflöte (Annelen Weiß), Streicherorchester und Generalbass., Mozart: Quartett D‑Dur f. Querflöte (Müller), Violine (Wrage), Viola (Martens) und Cello (Schlüter), Mendelssohn: Sinfonie in D für Streicherorchester.
Nach den Sommerferien beginnen die Proben wieder am 25.8. weiter in der Domschule. Neue Aufgaben: Oboenkonzert von Haydn mit Arne Grützmacher, D’al Abaco, Bartok, Reger u. „Gottorfer Schlosskonzerte“.
Nach den Herbstferien Wiederbeginn am 27.10. in der Domschule
29.10. Empfang im „Asternhof“ zu Frau Martens 65. Geburtstag mit 18 Gästen. Noch 3 Proben bis zur Aufführung am 24.11. in Ostenfeld
Letzte Probe am 17.11. mit anschließender „Manöverkritik“ im „Domkrug“. Daraus wurde dann aber doch nichts. Dafür gingen wir, aus Enttäuschung darüber, dass es in Ostenfeld, was musikalisch gut gelang, keinen „Nachklapp“ mit Adventspunsch gab, noch zu einer gemütlichen Stunde in den „Osterkrug“ in Treia. Wir kamen diesmal auch ohne Schnee u. Glatteis hin und her.
Am 1.12. das gleiche Programm in der Pauluskirche in Schleswig
Letzte Probe 1988 am Donnerstag, d. 15.12. in der Domschule. Anschließend gemütliches Beisammensein im „Domkrug“. Allerhand bürotechnische Fragen besprach Herr Schlüter, Anfragen neuer Mitglieder. Der „Vorstand“ wurde noch mal benannt.
- Vorstand: Frau Martens
- Stv. Vors.: Herr Heyer
- Kasse: Herr Peters
- Jurist. Beistand: Herr Schlüter
- Notenwart: Frau Thoböll
Plan für den Sommer: Ausflüge? (1.6.) Schaalby bei Schlüters? Programmvorschläge für 1989 besprochen. Ende 23.00 Uhr
1989
Donnerstag d. 12.1. 1. Probe in d. Domschule: Telemann-Stamitz. Weitere Proben jeweils donnerstags. Nach den Osterferien Wiederbeginn am 6. April.
Nach den Osterferien begannen wieder die Proben am 6. April für das Sommerkonzert am 12.7. in Paulus.
Traurige Nachricht vom Freitod von Frau Dr. Doliwa, die bei uns eine zeitlang mit Cello und Querflöte mitgespielt hat.
19.5. 15.30 Uhr Mitgliederversammlung des Verbandes der Kulturringe im Landesteil Schleswig bei Beck in Brekling.
25.6. Sommerkonzert in „Paulus“. Trotz Sommerhitze recht gut besucht. Viel Beifall für „Reineke“. Anschließend Zusammenkunft im „Hohenzollern“. Nächste Probe nach den Sommerferien am 28. August im neuen Musiksaal, Domschule. Beginn mit Bach: Brandenbg. Konzert Nr. 5 G‑Dur u. Händel.
2 Konzerte vorgesehen: Donnerstag, d. 1.12. Ostenfeld oder Schleswig mit Klavierkonzert Haydn (Martina), Donnerstag, d. 8.12. Konzert Schleswig oder Ostenfeld.
Am 22. November verstarb im Alter von 80 Jahren Frau Elfriede Kollmann. Frau Kollmann war Mitbegründerin des Kammermusikkreises, Dirigentin und viele Jahre Cembalospielerin im Kammermusikkreis.
All den Anzeigen und Würdigungen unserer lieben Frau Kollmann bleibt nicht mehr viel hinzuzufügen. Wir werden ihre warmherzige, lebendige Mitarbeit im Kammermusikkreis vermissen und werden sie immer in dankbarer Erinnerung behalten (Ihr verdanken wir auch diese Chronik).
Bei der Trauerfeier in Kahleby war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt. Der Kammermusikkreis war fast vollzählig vertreten. Mit einem Präludium und der Chaconne aus dem Sommernachtstraum von Purcell sowie dem Air aus der h‑moll-Suite von J.S. Bach umrahmte es die Ansprache von Pastor Hoffmann. Der Domchor unter Leitung von Dorle Popp sang die Choräle „Ach großer König“ und „Ach Herr, laß Deine lieb Engelein“ aus der Joh. Passion von J.S. Bach.
(Ab hier übernahm Frau Ursula Martens die Führung der Chronik)
Konzert am 30 November in der Aula der Domschule.
Am Sonntag, d. 3. Dezember, dem 1. Advent spielte eine Abordnung des Kammermusikkreises in der Pauluskirche zum Adventskonzert der Chöre „Schleswiger Gesang- Verein von 1839“ und „Concordia“ das Air Nr. 2 v. Telemann und eine Pastorale von Händel.
Der Kammermusikkreis hatte auch schon Mitte November zum 125. Geburtstag des Männergesangvereines „Germania“ gespielt: Drei Sätze aus dem a‑moll-Konzert von Telemann für zwei Flöten -“in sehr schöner, getragener und ausdrucksvoller Form“, wie der Kritiker bescheinigte.
Bei der Abendmusik in Ostenfeld, die wieder in sehr schöner Atmosphäre stattfand, konnte das Klavierkonzert nicht wie in der Domschule gespielt werden. Dafür spielten wir zu Anfang das Telemann-Konzert in a‑moll.